Fotocredits: ARD,Hannes Hubach (28), 3 engel f�r charlie, PHOENIX/collectionchristophel.fr, Filmverleih, Premiere / Sky, Piffl Medien GmbH, Film Kino Text, Screenshot, Capelight Pictures, ORF, ZDF (2), WDR, 123RF, Arte, CBS, Netflix, GettyImages, HBO/Netflix/Amazon, Sender, Warner Bros. Home Video, Studiocanal, Tobis Film, Senator Film, Vestron Pictures, Apollo-Film GmbH, Warner Bros., RTL (2), covermg.com, Playboy.de Die TV SPIELFILM Verlag GmbH weist darauf hin, dass Agentur-Meldungen sowie -Fotos weder reproduziert noch wiederverwendet werden dürfen. Ich hob den Deckel vom Karton, ich öffnete das Köfferchen, und während ich den Blick wandern ließ zu den offen daliegenden Sachen, die ihm gehörten. „Arnes Nachlass“ hätte uns zu Tränen rühren können, ja: müssen. Denn der ARD-Film wählt – basierend auf dem gleichnamigen Roman von Siegfried Lenz – einen Stoff, der niemanden kalt lassen kann. Es ist eine der größtmöglichen menschlichen Tragödien, die am Anfang der Geschichte steht: Der heranwachsende Arne (Max Hegewald) nimmt wie immer mit seinen beiden Schwestern und seinen Eltern zum Abendessen Platz, als er sich beim Trinken verschluckt – und erst als er aus vom Abwischen seines T-Shirts an den Esstisch zurückkehrt, bemerkt er, dass er nur wegen seines Missgeschicks noch lebt. Seine Familie ist, nur wenige Sekunden, nachdem er sie lachend verließ, tot. Arnes Nachlass GegenständeArnes Nachlass HörbuchGetötet vom Vater, der allen Gift ins Getränk mischte. Gibt es einen schlimmeren Alptraum? Der Vater löscht eines Abends völlig unvermittelt die ganze Familie aus, aus Gründen, über die man nur mutmaßen kann. Und man selbst bleibt nur durch Zufall am Leben. Bleibt übrig, in einer Welt, in der einem jeder Halt abhanden kam. Hamburg ist schön düster Das ist das Schicksal von Arne in „Arnes Nachlass“. Und natürlich wollen wir wissen, wie jemand, dem derart Unfassbares widerfährt, zurechtkommt. Wie er das Leid meistert. Wieder zurückfindet ins Leben. Oder auch nicht. Zunächst einmal also hat uns der Film gepackt. Und noch etwas macht -Produktion richtig: die Optik. Kameramann Hannes Hubach überzeugt über die gesamten eineinhalb Stunden. Ganz sieht bei ihm unter schweren so düster aus wie der Abwrackbetrieb von Harald (Jan Fedder), ein Freund von Arnes Vater, der das Waisenkind aufnimmt – also so düster, wie wir es uns für diese Erzählung in Moll nicht besser wünschen könnten. Gesucht: Was in Arne vorgeht. Und dennoch: Trotz starkem Auftakt und überzeugender Bildersprache – der Film verliert uns im Lauf der 90 Minuten. Je länger er dauert desto mehr. Denn der Film löst nicht ein, was wir uns eigentlich erhofften. Dass er uns Arne schlüssig nahebringt. Dass er uns plausibel erklärt, was in ihm vorgeht. Weshalb Arne auf dieses schlimme Ende zutreibt und keinen anderen Ausweg weiß als sich das Leben zu nehmen. Dramatik mit dem Vorschlaghammer Der Film zerfällt zu sehr in einzelne Szenen. Dem Drehbuch gelingt es nicht, eine Zwangsläufigkeit zu entwickeln. Eine Abfolge von Ereignissen, die stimmig aufeinander folgen. Und so kommt es dazu, dass Harald, der im Film den Part des Erzählers übernimmt, an einer Stelle sagen muss: „Selten hatten wir Arne so glücklich gesehen. Keiner konnte ahnen, dass es das letzte Mal sein sollte.“ Das ist Dramatik mit dem Vorschlaghammer. Oder: Arne hängt sehr an seiner Oma, suggeriert der Film. Am Ende aber hindert ihn die Liebe zur Großmutter nicht daran, sich selbst zu töten. Oder: Dass Arne auch durch seinen Selbstmord die Familie von Harald völlig verändert haben soll – das ist mit dem Titel „Arnes Nachlass“ zwar gemeint, wirkt in dem Plot aber einfach nur aufgesetzt. Arne bleibt uns fremd Schließlich: Warum will der Film nebenbei noch die Geldnöte von Harald zum Thema machen, wo die Sendeminuten doch dringend gebraucht würden, um Arne mit all jenen Facetten zu zeichnen, die ihn zu einem uns bewegenden Menschen machen könnten.
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